Wenn man schon nicht stricken kann, kann man immerhin noch drüber schreiben...

Hier in Norwegen hatte ich realtiv viel Zeit zum Stricken und Häkeln. Nicht, weil ich hier weniger gearbeitet habe (schön wär's), sondern weil a) das Wetter ziemlich unbehaglich werden kann und b) ich hier nicht so viel Sport mache (ja, klingt seltsam, weil die Norweger ein unheimlich aktives Völkchen sind, aber ich hab hier einfach keine Mitgliedschaft in einem Hüpfverein ;) und ich bin einfach ein Schön-Wetter-Läufer, was ein wenig mit Punkt a) kollidiert).
Allerdings hat mich genau das viele Stricken und vor allem Häkeln (das bin ich nicht so gewöhnt) jetzt ausgenockt. Ich hab mir wohl eine Sehne an der linken Hand entzündet/überanstrengt oder was auch immer. Es tut ziemlich weh und stricken oder häkeln steht erstmal außer Frage. Leider :(
Da dachte ich mir, kann ich ja mal ein wenig aufarbeiten, was ich in den letzten Wochen und Monaten hier so fertig gebracht oder zumindest angefangen habe:
Da wäre zunächst das Drops-Design Spectrum, gestrickt aus Originalgarn Fabel.

Das habe ich schon letztes Jahr hier im Urlaub angefangen, aber irgendwie ist mir zwischendrin die Lust daran vergangen und ich hatte auch nicht viel Zeit zum Stricken, also blieb es liegen. Zurück in Norwegen habe ich es nun fertig gemacht und es gefällt mir wirklich gut (vor allem jetzt wo es fertig ist).

Allerdings habe ich es etwas kleiner gestrickt, als in der Anleitung angegeben, einfach weil ich es so besser finde...

In dem Unigästehaus, in dem wirzweibeide untergebracht sind, gibt es nicht wirklich Möglichkeiten das Tuch ordentlich zu waschen oder zu spannen, daher sind die Bilder nicht ganz so vorteilhaft.

Das nächste Projekt oder besser die Projekte waren "notwendige Übel". Ich hatte nämlich meine Mütze und Handschuhe vergessen. Also bin ich hier in einen der sympathischen Wollläden spaziert, um mir etwas schönes auszuchen. Erste Priorität - die Mütze. In dem besagten Laden habe ich ein schönes Ausstellungsstück bewundert und nach der Anleitung gefragt. Die Antwort der Verkäuferin: "Beklager men vi har det bare på Norsk." Auf deutsch: Die haben wir leider nur auf Norwegisch.Was daran lag, dass es eine Eigenkreation der Besitzerin war. Ich hab sie mir dennoch geben lassen, denn ich bin dem Norwegischen ja ein wenig mächtig. Das ist das Ergebnis.

Als Wolle habe ich mir wieder Dropswolle ausgesucht, die Big Merino. Beim Bezahlen wurde ich direkt wieder positiv überrascht, denn als Student (und noch bin ich ja Promotionsstudentin) bekommt man 10% Rabatt auf Wolle. Da sag ich doch nicht nein :)
Die Anleitung war sehr gut verständlich, was mich dazu veranlasst hat mich ein wenig mehr mit norwegischer Strickerei und auch Strickliteratur auseinander zu setzten, aber ich denke, dass braucht einen eigenen Post...
Passend zu der Mütze habe ich dann Anleitungen für Handschuhe gesucht. Das Design Tell Me hat mir direkt gefallen. Big Merino ist nicht das Originalgarn, aber passt ganz gut.

Die Handschuhe sind für richtig kalte Schneetage oder sogar eine Schneballschlacht nicht geeignet, aber für den beginnenden Herbst in Bergen perfekt. Ich fand es einfarbig ein wenig langweilig und habe deshalb die Ränder einfach andersfarbig gemacht. Immerhin ist die Mütze ja auch zweifarbig...

...und weil ich schon mal dabei war, habe ich auch direkt den passenden Loop gehäklet.

Der Schal ist superkuschelig, genau wie die Mütze. Ich trage beides richtig gern!

Neben ein paar "ich stricke mal wie die Norweger"-Projekte (dazu wie schon gesagt ein andern Mal mehr) habe ich noch die Amitola von Birgit Freyer angefangen, aber noch bin ich nicht wirklich weit gekommen, dass es sich lohnt Bilder zu zeigen. Hier verwende ich wieder das Originalgarn. Die Anleitung ist sehr schön und auch das Garn gefällt mir. Der Grund, dass ich das Projekt so früh unterbrochen habe ist ein ganz einfacher: Mir ist erschreckend bewusst geworden, dass das Kind von unseren Freunden schon bald auf die Welt kommen wird. Natürlich möchte ich eine wolliges Willkommensgeschenk bereiten ;) Deshalb habe ich angefangen eine Babydecke zu häkeln. Das erste Mal aus Granny Squares, aber nicht kunterbunt sondern einfarbig.

Die Anleitung findet man wieder bei Drops. Für dieses Projekt habe ich bewusst nicht das Originalgarn gewällt, weil ich etwas haben wollte, was die zukünftige Mama ohne Probleme mit der Maschine waschen kann. Ich selbst bin zwar noch keine Mutter, aber ich denke, dass das ein Muss ist.

Soweit bin ich bisher + noch 5 einzeilne Quadrate und jetzt Zwangspause. Dieser Decke hab ich wahrscheinlich das Problem mit meiner Hand zu verdanken. Trotz der ähnlichen Lauflänge zum Originalgarn, habe ich das Gefühl, dass die hier gekaufte Wolle nicht reichen wird und ich habe mich deshalb sehr beeilt, um zu sehen wie viel bzw. ob ich noch etwas brauche (wir fahren am Sonntag ja schon wieder Heim) und habe es dadurch wahrscheinlich etwas übertrieben. Anscheinend verkrampfe ich auch mehr beim Häklen... komisch... ist aber so. Das Ende vom Lied? Morgen fussel ich wieder in den Laden und kaufe Reserve. Hätte ich auch gleich machen können, ikke sant?
Da die Pause wohl noch etwas anhalten wird, werde ich in den nächsten Tagen sicher noch die restlichen versprochenen Bilder von Bergen sowie die anderen Werkelprojekte aufarbeiten und in blogbare Form bringen ;)
Also dann
Ha det bra!